Silvesterbräuche in Deutschland und International – so feiert die Welt
In Deutschland ist das Feuerwerk zum Jahreswechsel eine liebgewonnene Tradition. Der Legende nach werden böse Geister mit den lauten Böllern vertrieben. Bevor es die heute gern genutzte Form der Pyrotechnik gab, wurde mit Blech und Schellen Radau gemacht, um das Unheil aus dem neuen Jahr fernzuhalten! Aber welche Silvesterbräuche gibt es eigentlich noch zum Jahreswechsel und wie feiern die anderen Länder Silvester? Hier finden sich die schönsten Trends und Silvesterbräuche aus aller Welt!
Silvesterbräuche Deutschland: Raclette und Bleigießen
Obwohl es nirgendwo geschrieben steht, steigt die Zahl jener, die zu Silvester Raclette oder Fondue essen jedes Jahr rapide an. Ob es die kleinen Pfännchen sind, die mit würzigem Käse überbacken werden oder das gemütliche Beisammensein mit Freunden – Raclette macht Spaß und vertreibt den Appetit bis zum Neujahrsmorgen ganz bestimmt.
Und damit keine Langeweile aufkommt, wird spätestens gegen 22:00 Uhr Blei gegossen. Diese Tradition soll die Zukunft fürs neue Jahr vorhersagen! Ein erhitzter Klumpen Blei wird in kaltes Wasser gegeben und anschließend wieder hervorgeholt. Nun gilt es, das Symbol zu deuten und so zu erfahren, was im nächsten Jahr auf den Bleibesitzer wartet!
Silvesterbräuche in Russland: Die Russen feiern gleich eine Woche lang
Der Jahreswechsel sieht in Russland ein wenig anders aus als in Deutschland. Väterchen Frost kehrt am 31.12 jeden Jahres in die russische Heimat zurück und bringt den Kindern Geschenke! Pünktlich zum Jahreswechsel beginnt dann das russische Neujahrsfest, was eine ganze Woche lang dauert. Auch in Russland gibt es traditionelle Silvestergerichte, hier sind es Borschtsch (russische Suppe) und Kytya. Beide Gerichte sollen Glück und Zufriedenheit bringen!
Und auch der Blick in die Zukunft wird in Russland gern gewagt! Anstatt Blei wird hier aber flüssiges Wachs verwendet, um die Zukunft vorherzusagen. Die wieder erstarrten Wachsstücke werden gedeutet und sagen vorher, ob Glück oder Pech im kommenden Jahr droht!
Silvesterbräuche in Europa
Jedes Land hat seine eigenen Traditionen, wenn auch einige Silvesterbräuche in vielen Ländern ähnlich sind.
Zocken in Griechenland: Die Griechen lieben es zu spielen!
In Griechenland steht Silvester unter einem besonderen Stern, denn es wird gezockt, was das Zeug hält. Casino-Spiele oder Roulette mit Freunden sind dabei ganz hoch im Kurs. Das machen die Griechen aber nicht etwa, weil sie Langeweile haben, sondern weil eine alte Tradition besagt, dass Glück im Spiel auch Glück im neuen Jahr bedeutet! Pech für diejenigen, die pünktlich zum Jahresabschluss nicht nur ihre Kohle verzockt haben, sondern demzufolge auch noch als Pechvogel ins neue Jahr gehen.
Eine weiterer der griechischen Silvesterbräuche ist das Brotbacken. in den normal zubereiteten Teig wird eine Münze gegeben, die im Backofen mitgebacken wird. Wer beim Brotanschnitt die Münze in seiner Scheibe hat, soll im neuen Jahr besonders viel Glück und Erfolg haben.
Schlichtes Portugal: Die Portugiesen glauben ans Glück
Pompöse Feuerwerke und lärmende Böller? In Portugal finden die schönsten Feuerwerke nur an ausgewiesenen Plätzen statt. Um sich selbst Glück zu bescheren und böse Geister zu vertreiben, manchen die Portugiesen im Mitternacht aber trotzdem jede Menge Lärm. Hierfür nutzen sie alles, was der Küchenschrank an Pfannen und Töpfen hergibt. Zusammengeschlagen entsteht ein ohrenbetäubendes Getöse.
Um das Glück mit ins neue Jahr zu nehmen, wird um Mitternacht eine Münze fest umschlossen in der Hand gehalten. Sie soll dafür sorgen, dass finanziell und privat gute Zeiten ins Land ziehen. An Neujahr baden die Portugiesen ausgiebig und tragen neue Kleidung, um Geldsegen und Glück anzuziehen.
Sexy Italien: Die Italienerinnen bekennen Farbe
Vor allem die Italienerinnen zeigen am Silvesterabend ihre sexy Seite, denn sie tragen traditionell rote Unterwäsche. Es spielt keine Rolle, was sie darüber tragen, doch die rote Wäsche darf nie zuvor getragen worden sein. Am Neujahr landet sie dann auch schon direkt im Mülleimer, denn durch diesen Brauch wird die Liebe und das Glück fürs neue Jahr herbeigerufen. Übrigens ist dieser Brauch nicht nur bei den Italienerinnen, sondern auch bei Frauen aus Mexiko oder Spanien bekannt.
Das Menü der Italiener zu Silvester besteht keineswegs landestypisch aus Pasta oder Pizza, sondern aus Linsen und Schweinshaxe. So kurios es klingt, so wahr ist es! Dieses Gericht steht für Wohlstand im kommenden Jahr und daher landet es bei mehr als 3/4 aller Italiener zum Jahreswechsel auf dem Tisch.
Genießerisches Spanien: Die Spanier snacken zum Jahreswechsel
Die einen schießen Raketen in den Himmel, die nächsten schlagen Töpfe aneinander und die Spanier essen! 12 Weintrauben sind es, die Punkt Mitternacht mit jedem Glockenschlag in den Mund gesteckt werden. In den Tagen vor Silvester können in Spanien überall abgepackte Dosen von 12 Trauben gekauft werden. Wer sich verzählt oder gar an der Traube verschluckt, hat im nächsten Jahr eine ganze Menge Pech, so der Aberglaube.
Jede einzelne Traube soll einen Wunsch erfüllen! Teilweise wird diese liebevolle und leckere Tradition auch in Portugal durchgeführt. Angestoßen wird aber auch in Spanien, allerdings wird als Glückssymbol gern ein goldener Ring ins Glas geworden. Daher gilt es aufpassen, damit das Schmuckstück nicht verschluckt wird.
Luxuriöses Frankreich: Die Franzosen dinieren fürstlich
In Frankreich sind Feuerwerke verboten, doch gefeiert wird bei deutschen Nachbarn ebenfalls! Auf der Champs-Elysées ist bis weit in die Morgenstunden eine einzige Partymeile am toben und auch in den privaten Haushalten wird gefeiert. Im Fokus steht aber das gute Essen, was zum Jahreswechsel serviert wird. Austern, Hummer, Kaviar und Champagner landen auf dem Tisch und natürlich ein frisch gebackenes Baguette.
Um Mitternacht wird angestoßen und ausgelassen getanzt. Sehr gern trinken die Franzosen auch mal ein Gläschen Champagner zu viel und ruhen ihren Kater dann am kommenden Neujahrstag erholsam auf der Chaiselongue aus.
Musikalisches Österreich: Die Österreicher tanzen
Böllern? Gerne, aber erst, nachdem der traditionelle Mitternachtswalzer getanzt wurde. Dabei spielt es keine Rolle, wo man sich in Österreich gerade aufhält. Wenn es 0:00 Uhr geworden ist, wird ein traditioneller Wiener Walzer getanzt, um das neue Jahr zu begrüßen. Anschließend dürfen dann Raketen und Feuerwerkskörper ausgepackt werden.
Leckeres Beisammensein mit Freunden, traditionelles Bleigießen – bei den deutschen Nachbarn sind viele Silvesterbräuche sehr ähnlich wie in Deutschland selbst, vor allem aber die gute Stimmung gehört in Österreich zum Silvesterabend dazu. Böse Geister werden mit Knallerei vertrieben, aber eben erst nach dem Tanz, der die Freude über den Jahreswechsel ausdrücken soll.
Silvesterbräuche in Großbritanien
Fulminantes England: Die Engländer zaubern ein Spektakel
Europaweit zündet London jedes Jahr zum Jahreswechsel das größte Feuerwerk, und zwar unmittelbar an der Themse. Eine beeindruckende Lichtershow mit musikalischer Untermalung wartet auf das Volk und jeder singt irgendwie mit. Das Singen dient nicht nur der Freude, damit wird den verstorbenen Freunden und Verwandten gedacht, die den Jahreswechsel nicht mehr mitfeiern können.
Das traditionelle Silvesteressen der Engländer besteht aus kleinen Hackfleischtörtchen. Die bereiten die Engländer aber nicht für sich selbst zu, sondern zum Verschenken. Am Ende hat aber doch jeder ein Törtchen in der Hand, denn wer verschenkt, wird auch beschenkt!
Feierwütiges Schottland: Die Schotten werden nicht dicht gemacht
In Schottland reicht ein Tag zum Feiern zum Jahreswechsel nicht auf. Als einer der wichtigsten Feiertage überhaupt wird Silvester hier gleich über drei Tage hinweg zelebriert. Beginnend natürlich am 31.12. Punkt Mitternacht wird angestoßen, allerdings nicht mit Sekt, sondern mit Whiskey! Wer anderen Menschen Glück bringen möchte, muss männlich und dunkelhaarig sein! Denn wenn ein männlicher, dunkelhaariger Mann an der Tür klingelt und Rosinenbrot, Kohle und Whiskey dabei hat, soll das fürs gesamte nächste Jahr Glück bringen.
Böllern steht bei den Schotten nicht zwingend auf dem Programm. Geister werden stattdessen mit ausufernden Fackelumzügen und selbstgemachter Musik aus dem Dudelsack vertrieben. Man hat bisweilen den Eindruck, ganz Schottland sei auf den Beinen.
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